KIT

Häufige Fragen

Sollen die Angehörigen und Betroffenen in die Entscheidung der KIT-Anforderung mit einbezogen werden?

Generell versteht sich die Krisenintervention als einen Teil des Rettungsdienstsystems. Deshalb liegt die Verantwortung für eine Anforderung des KIT alleinig bei der Einsatzkraft. Vergleichbar mit der Nachforderung von Notarzt oder Feuerwehr.

Wir raten davon ab, betroffene Angehörige direkt in die Entscheidung des Bedarfs von Krisenintervention mit einzubeziehen. Erfahrungsgemäß werden solchen Angebote mit dem Hintergrund des Erlebten und dem momentan Überangebot an zu helfenden Einsatzkräften abgelehnt.

Empfehlenswert ist die alleinige Bedarfserkennung und Entscheidung  durch das eingesetzte Personal der jeweiligen Hilfsorganisation. Treffen Sie alleine die Entscheidung und fordern sie das KIT an. Bei Unsicherheiten ihrerseits kann über die Integrierte Leitstelle Traunstein (ILS) auch gerne vorab ein telefonischer Kontakt mit dem diensthabenden KIT-Team hergestellt werden.
Informieren sie Betroffene einfach nur: " In Kürze kommen Rettungsdienstkollegen von mir, die Zeit haben und  bei ihnen bleiben können". Das Wort Krisenintervention sollte in der Akutphase nicht unbedingt gegenüber der Betroffenen erwähnt werden, da das Wort Krise oft abschreckend wirkt.

Welche Informationen braucht das KIT?

Nennen sie der Integrierten Leitstelle (ILS) bei der Anforderung einfach folgende Fakten:

  • Beschreibung der Situation
  • Grund der Anforderung
  • Anzahl der zu betreuenden Personen
  • Möglichkeit des telefonischen Kontakt mit Einsatzkräften vor Ort
  • Besonderheiten (z.B. Kinder zu betreuen, Aggressivität vor Ort; Nationalität…)

Wie lange braucht das KIT zum Einsatz?

Unser diensthabendes Team rückt immer unverzüglich nach Alarm vom persönlichen Wohnort aus. Ein Mitarbeiter der Bereitschaft hat das Einsatzfahrzeug zu Hause und trifft sich mit seinem Kollegen. Leider lassen sich längere Anfahrtswege der Größe des Landkreises und die jeweiligen Entfernungen der Wohnorte unserer Mitarbeiter nicht vermeiden.

Außerdem darf das KIT nicht mit Sondersignal anrücken. Dieses Sonderrecht ist für das KIT mit dem Rettungsdienstgesetz in Verbindung mit der Straßenverkehrsordnung nicht abgedeckt. Wir bitten deshalb um Verständnis,  dass je nach Einsatzort die Anfahrt auch bis zu einer Stunde dauern kann.

Deshalb denken sie früh genug an eine KIT-Anforderung (z.B. Während einer laufenden Reanimation, oder bei gesichertem Exitus bei Verkehrsunfällen…). Dies spart viel Zeit und wir sind schneller bei Ihnen.


Soll die anfordernde Einsatzkraft auf das KIT-Team vor Ort warten?

Wir begrüßen es sehr, wenn die anfordernden Einsatzkräfte bzw. ein Teil davon vor Ort bleiben können. Somit kann eine persönliche Übergabe geschehen. Dieser Faktor ist weniger für uns selber, als für den Erfolg unserer Betreuung wichtig. Eine persönliche Übergabe im Beisein der primär eingesetzten Einsatzkräfte, der Betroffenen und des KIT-Teams garantiert einen nahtlosen Übergang der Betreuung von Kollegen zu Kollegen.
Betreuungen bei denen wir an einen schon von Einsatzkräften verlassenen Einsatzort kommen, sind oft sehr viel schwieriger bzw. unmöglich.


Was sollen Einsatzkräfte mit Betroffenen machen, bis das KIT-Team vor Ort ist?

Nehmen sie Ihr Gegenüber ernst und respektieren sie die Reaktionen der Betroffenen. Generell ist jede Reaktion auf ein unnormales Ereignis in Ordnung (Selbst- & Fremdgefährdung ausgeschlossen). Sind sie einfach nur da, als Bezugsperson oder für Fragen. Auch wenn die Situationen vor Ort oft sehr heftig und emotional sind, sollte generell keine medikamentöse Ruhigstellung erfolgen. Die Konsequenz einer solchen Maßnahme wäre,  dass wichtige Reaktionen und Wahrnehmungen zur Verarbeitung des Geschehens bei den Betroffenen durch das Medikament nicht "durchlebt" werden können.

Jede Reaktion auf ein unnormales Ereignis ist in der jeweiligen Situation normal!

Kümmert sich das KIT-Team auch um belastete Einsatzkräfte?

Sollten auch Einsatzkräfte durch einen Einsatz akut belastet sein, gibt es spezielle Angebote für diese Gruppe. Bei uns im Landkreis bietet das Bayerische Rote Kreuz mit ihrem CISM-Team eine auf Einsatzkräfte zugeschnittene Betreuungsmöglichkeit an. Das KIT grenzt sich hier mit seinen Möglichkeiten ab. So spielen bei der Betreuung von Einsatzkräften auch Faktoren der Prävention, professionellen Nachbereitung und Einsatzbegleitung wichtige Rollen. Das CISM-Team des BRK Traunstein kann für Einsatzkräfte jederzeit auch über die ILS Traunstein angefordert werden.

Informiert das KIT auch durch Vorträge und Schulungen vor Ort?

Die gute Zusammenarbeit mit allen Einsatzkräften aus den Bereichen Rettungsdienst, Feuerwehr und Polizei ist ein wesentlicher Schlüssel zur erfolgreichen Arbeit der Krisenintervention.

Regelmäßiger Austausch und gegenseitige Information sind ein wichtiger Baustein für professionelle Hilfe für Betroffene.

Gerne kommen wir auch zu ihnen, um einen Vortrag oder eine Schulung in ihrer Einsatzeinheit anzubieten.

 
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