KIT

Umgang mit Erwachsenen

1. Was sollte man in den ersten Wochen nach einem traumatischen Ereignis nicht tun?

  • Immer wieder die schlimmen Erlebnisse schildern, vor allem, wenn man spürt, wie sehr einen dieses Erzählen belastet.
  • Belastende körperliche Reaktionen versuchen, mit Alkohol zu betäuben.
  • Den Betroffenen immer wieder auffordern, die Situationen zu schildern, die er erlebt hat.
  • Der Idee nachgehen, man könne sich abhärten, indem man sich zwingt, immer wieder Videofilme über das Katastrophengeschehen oder ähnliche Ereignisse anzusehen.
  • Den Angehörigen wegen eigener Unsicherheit und Angst um sein Wohlergehen ständig zu bemuttern, versorgen, beschützen zu wollen.
  • Sich selbst überfordern als Angehöriger, in der Hoffnung es sei bald überstanden.
  • Kinder, die Szenen nachspielen, ablenken, ihr Spiel unterbrechen.
  • Das Gespräch mit Kindern über das Geschehene generell vermeiden

2. Was kann man tun?

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Oberste Priorität ist der einfühlsame Umgang miteinander: Betroffene sollten das tun, was ihnen gut tut. Schwere körperliche Verletzungen benötigen Zeit zu heilen, psychische Traumatisierungen als schwere seelische Verletzungen ebenfalls, manchmal sogar noch länger.
Sich Rat holen: Fühlt man sich körperlich nicht wohl und verschwinden belastende körperliche Symptome nach einer gewissen Zeit nicht, wird der Arzt aufgesucht. Bei sich nicht abschwächenden psychischen belastenden Symptomen sollte psychologischer Rat eingeholt werden. Fachkompetente Beratung durch Diplom-Psychologen erleichtern das Einordnen und Verstehen der akut auftretenden Belastungsstörung.  Nur durch fachkompetente psychologische Beratung und Diagnostik können vorübergehende akute Belastungs- und Anpassungs- Symptome von beginnenden Belastungs- und Anpassungsstörungen unterschieden werden . Bei beginnenden Belastungs- und Anpassungsstörungen ist die Entscheidung zur Inanspruchnahme einer frühzeitig einsetzenden psychotherapeutischen Behandlung oder einer Traumatherapie der erste, wichtigste und entlastendste Schritt für die Familien der Betroffenen und die Betroffenen selbst. Oft ist es auch für Angehörige der Betroffenen schwer, Reaktionen der traumatisierten Personen einordnen zu können. Lassen sie sich von Fachdiensten beraten um Orientierung und Sicherheit im Umgang mit ihrem Umfeld zu erreichen.

3. Wie bekomme ich professionelle Hilfe (Beratung/Therapie)?


Unser Dienst der Krisenintervention im Rettungsdienst, ist  eng vernetzt mit dem Caritas-Zentrum Traunstein. Der dort ansässige Sozialpsychiatrische Dienst (SPDi) hat sich in unserem Gebiet des Landkreises Traunstein als idealer Ansprechpartner für durch uns Betreute bewährt.
Die Möglichkeiten des Sozialpsychiatrischen Dienstes sind sehr vielfälltig. Sie reichen von einmaligen Beratungen bis zur Überbrückungsbegleitung bis zum Beginn einer Therapie.
Die Caritas versteht sich hier als idealer Koordinationspartner und Clearingstelle zum Erkennen des Notwendigen für die Betroffenen. bei Bedarf erfolgt eine Weitervermittlung zu entsprechenden psychologischen Fachdiensten bzw. Einrichtungen.
Die Beratungen und Betreuungen erfolgen stets kostenfrei und können auch anonym in Anspruch genommen werden.
Nähere Informationen und Kontaktmöglichkeiten bekommen sie auf auf unserer Seite zur Caritas Traunstein.

Erstellt mit Hilfe vom Berufsverband Deutscher Psychologinnen und Psychologen e.V.

 
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